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1. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 122

1907 - Leipzig : Voigtländer
122 5861. Wichelm I., der Groe, 18611888. Der König kam selbst nach Dppel, um den Truppen fr ihren Heldenmut seinen Dank auszusprechen. 3. Der bergang nach Bisen. (Eine andre khne Tat der Preußen im dnischen Kriege war die (Eroberung der Insel Alfen. Die Dnen hatten sich dorthin zurckgezogen und die Insel befestigt. Doch im Dunkel der Nacht setzten preuische Truppen auf 160 groen Khnen der den Itteeresarm, der die Insel von Schleswig scheidet. Sie wateten durchs Wasser ans Land, eroberten die feindlichen Batterien und machten die Dnen zu (Befangenen. 4. Schleswig-Holstein deutsch. Nun schlssen die Dnen Frieden. Sie traten die Herzogtmer Schleswig-Holstein und auenburg an der untern (Elbe an Preußen und sterreich ab. 61. Der Krieg gegen sterreich 1866. 1. Die Grnde des Krieges. Die preuischen Heereseinrichtungen hatten sich im dnischen Kriege aufs beste bewhrt. Die Achtung vor Preußen war in allen deutschen Landen gestiegen, und viele einsichtige Männer sehnten ein einiges Deutschland unter Preuens Fhrung herbei. Dies Ansehen Preuens erregte sterreichs (Eifersucht; vor allem wollte es verhindern, da Preußen an Land und Leuten wachse. Rls durch den dnischen Krieg Schleswig-Holstein in den gemeinsamen Besitz beider Mchte gekommen war, wollte sterreich aus diesem Lande einen neuen deutschen Staat unter dem Prinzen Friedrich von Augustenburg bilden, damit nur ja kein Teil des Landes an Preußen fiele. Doch hierauf konnte Preußen nicht eingehen; denn die von zwei Meeren umschlungenen Herzogtmer enthalten treffliche Seehfen, deren die preuische Kriegsflotte zu ihrem Gedeihen dringend bedurfte. So verwandelte sich die Waffenbrderschaft, die Preußen und sterreich im Kriege gegen Dnemark verbunden hatte, allmhlich in Feindschaft. Auch alle mittleren und mehrere kleine deutschen Staaten gnnten Preußen keine Vergrerung und rsteten sich, sterreich Beistand zu leisten. (Es galt einen Krieg von groer Bedeutung; durch ihn mute es sich entscheiden, ob Deutschlands Zwiespalt und Schwche fortdauern sollte, oder ob Preußen siegreich die ersehnte Neugestaltung des deutschen Vaterlandes herbei-fhren werde.

2. Überblick über die Brandenburg.-Preuß. Geschichte bis zum Regierungsantritte des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 58

1907 - Leipzig : Hirt
58 Die ersten vierzig Jahre des 18. Jahrhunderts. den beiden ersten Schleichen Kriegen und die ersten Erfolge des Sieben-jhrigen Krieges. Zwischen ihr und ihres Sohnes Gemahlin bildete sich ein herzliches Freundschaftsverhltnis aus, was um so hher anzuschlagen ist, als sie diesem eine andre Gemahlin gewnscht hatte. Hochbetagt starb sie im Jahre 1757 im Alter von 70 Jahren. 34 Jahre hat sie an der Seite ihres Gemahls, 17 im Witwenstande verlebt. 4. Peter I., der Legrnder des russischen Kaisertums, und Kart Xii., König von Schweden. Peter I. wurde auf einem Gute bei Moskau erzogen. Mit fnfzig andern Knaben, Shnen vornehmer Familien, bte er sich im Soldatenspiel. Auch einige Auslnder waren in seiner Umgebung, durch die er eine An-schauung von der Bildung des Abendlandes bekam. Von ihnen lernte er Deutsch, Franzsisch und Hollndisch, ein Straburger wurde sein Lehrer in der Befestigungskunst, ein Schotte bte ihn und seine Spielkameraden nach abendlndischer Art in den Waffen. Peter machte alle militrischen Grade durch. Zuerst wurde er Tambour und schlug die Trommel, lebte von der gewhnlichen Soldatenkost und schlief wie jeder andre Soldat im Zelte. Dann wurde er Sergeant und bezog wie jeder andre die Wache, endlich stieg er zum Leutnant empor. Die Zahl seiner soldatischen Spielkameraden mehrte sich; zwei Regimenter wurden daraus gebildet, eine kleine Festung wurde ge-baut, diese belagert und nach abendlndischer Weise mit Sturm genommen. Im Jahre 1689 bernahm er die Regierung des russischen Reiches. Siebzehn Jahre war er alt. Schon seine Gestalt kndigte den Herrscher an. Um Haupteslnge berragte er alles Volk. Sein Geist war ebenso lebhaft wie sein Krper rstig. Nicht Bcher, sondern die wirklichen Lebens-Verhltnisse waren die Quellen, aus denen er seine Kenntnisse schpfte. Die Staaten Europas waren seine Hochschule, ihre Beherrscher und Gesandten seine Lehrer. Die Bildung des Abendlandes nach Rußland zu ber-tragen, sein Volk in die Zahl der gesitteten Völker einzureihen und ihm eine mchtige Stelle im Rate der Völker zu verschaffen, war das Ziel feines Ehrgeizes. In allem ging er selbst voran. Er lernte vierzehn Handwerke, seine Lieblingsbeschftigung aber war der Schiff-bau. Nur durch Grndung einer Flotte konnten Rulands Bodenschtze ver-wertet und sein Verkehr mit dem Auslande gehoben werden. Er selbst arbeitete mit an dem ersten russischen Schiffe als Zimmermann, als Schmied und Hand-langer. Bald gelangte er zu der berzeugung, da Rußland die Mn-dngen seiner Strme ntig habe, um seine Erzeugnisse mit Vorteil ab-zusetzen. Aber die Kstenpltze am Schwarzen Meere waren in den Hnden der Trken, die Ostseeprovinzen besaen die Schweden. Um die erstem zu erlangen, verband er sich mit dem deutschen Kaiser gegen die Trken. Asow fiel in seine Hand'. Er hielt sich noch nicht stark genug, die Schweden anzugreifen. Da beschlo er im Jahre 1697, mit eignen Augen das Abend-land, seine Knste und seine Gesittung kennen zu lernen. In Moskau setzte er eine Regentschaft ein und zog auf die Wanderschaft. Ein Schweizer, mit Namen Lesort, stand an der Spitze der Gesandtschaft, Peter selbst ging unter dem Titel eines Gesandtschastskavaliers mit. der Knigsberg, Berlin, Hannover ging es nach Amsterdam. In Berlin lie er sich in der Kriegs-

3. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 167

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
167 der englischen Flotte. welche auf dem Mittellndischen Meere kreuzte. Er nahm den Johannitern die Insel Malta, eroberte Alexaudr.a . und machte sich durch die denkwrdige Schlacht bei den Pyram.deu zun. eigentlichen Herru vou gypten. Als inzwischen der englische Ad-miral Nelson die sranzsische Flotte bei Abnkir vernichtet hatte und das Heer von der Rckkehr nach der Heimat abgeschnitten war, zudem die Trkei an Frankreich den Krieg erklrt hatte, drang Napoleon der die Landenge von Suez nach Syrien vor, kehrte aber unterrichteter Sache nach gypten zurck, wo er bei Abukir das Heer der drfen vollstndig besiegte. Inzwischen waren ungnstige Nachrichten von der Kriegfhrung Frankreichs nach gypten gedrungen, und da Napoleon seine Anwesenheit in Frankreich fr wichtiger hielt als am Nil, bertrug er dem General Kleber dm Oberbefehl in gypten und kehrte nach Paris zurck, wo er mit Jubel empfangen wurde. Das von ihm zurckgelassene Heer mnte sich spter den Englndern ergeben, die den Franzosen freien Abzug gewhrten. 3. Napoleon als Konsul, a) Napoleons Staatsstreich. Mit Waffengewalt strzte Napoleon das Direktorium, das seine Un-shigkeit bewiesen und sein Ansehen beim Volke lngst verloren hatte., und lie sich zum Ersten Konsul auf zehn Jahre ernennen. Tat-schlich war er bereits ein Alleinherrscher mit unumschrnkter Gewalt; denn die beiden Mitkonsuln hatten nur eine beratende Stimme. , b) Der zweite Koalitionskrieg. (17991801.) Im Jahre 1798 hatte der franzsische General Berthier den Kirchenstaat in die Rmische Republik verwandelt und den 80jhrigen Papst Pins Vi. nach Valence in Frankreich gebracht, wo er in der Gefangenschast starb. Dem Könige von Sardinien wurde Piemont entrissen und aus der Schweiz die Helvetische Republik'gebildet. Dieses gewaltttige Vorgehen Frankreichs, der Ha der absoluten Frstengewalt gegen die sranzsische Republik, seruer die Hoffnung, verlorene Gebiete zurckzn-gewinnen, hatte die Fürsten Europas enger aneinander geschlossen und zu einem Bndnisse zwischen England. Rußland, der Trkei. sterreich und Neapel (zweite Koalition) gefhrt. Die Franzosen wurden vou dem Erzherzog Karl der den Rhein /, zurckgedrngt, der russische General Snwarow schlug im Verein mit den sterreichern die franzsischen Armeen in Oberitalien und lste die dort gegrndeten Republiken auf. Daun stieg er unter schweren Ver- z lusten mitten im Winter der den St. Gotthard, um die Franzosen auch

4. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 15

1911 - Breslau : Hirt
Ludwig Xiv. 15 stocken, ein Landheer gesammelt, die Festungen hielten stch, !>e ftan-zsische Flotte wurde zurckgeschlagen, Lnxembonrgs kuhner Marsch auf Amsterdam der das Eis der Stauungswasser mute wegen plotzkch ein- tretenden Tauwetters aufgegeben werden. Zwischen hatte Friedrich Wilhelm von Brandenburg vor Turenne bis zur Weser zurckweichen mssen; er schlo daher 1673 den Frieden zu Vossem unter Wahrung seiner Pflichten gegen das Reich rnt Falle eines Krieges. _ . , , m Schon im Beginne des Krieges hatten die Franzosen durch -Ler-brennung der Straburger Rheinbrcke die Neutralitt dieser Stadt verletzt und den Stadtrat, als dieser sie wiederhergestellt hatte, gezwungen, sie trotz des heftigsten Widerstandes der Bevlkerung wieder abzutragen: 1673 vergewaltigte Louvois die wichtigsten der zehn kaiserlichen Städte im Elsa, Colmar und Schlettstadt, beraubte sie ihrer Mauern und ntigte sie zur Anerkennung der stanzsischen Oberhoheit. Nachdem m-folge dieser und anderer Rechtsverletzungen Kaiser und Reich 16*4 dem König von Frankreich den Krieg erklrt hatten, nahm auch der Groe Kur frst wiederum mit 20000 Mann daran teil. Drei Heere stellte Ludwig seinen Feinden entgegen. Mit dem einen besetzte er selbst die Frei-grasschaft Burgund, das zweite focht unter dem groen" Eon de m den Niederlanden, das dritte rckte unter Turenne in die Pfalz ein, schlug die Kaiserlichen bei Sinsheim (sdstlich von Heidelberg) und verwstete das Land zu beiden Seiten des Rheins. Die vermehrten Anstrengungen der Kaiserlichen und der Reichsarmee veranlaten Turenne zum Rckzug ins Elsa. Die Verbndeten folgten ihm und fochten mit ihm bei Enz-heim (unweit Straburg) ohne Entscheidung. Als jetzt der Groe Kur-frst mit frischen Truppen anlangte, entzog sich Turenne weiteren Kmpfen, machte dann aber einen glnzenden Umgehungsmarsch mitten im Winter vom Unterelsa durch Lothringen nach der Freigrafschaft, berraschte die im Elsa von Straburg bis Belfort verteilten deutschen Truppen m ihren Winterquartieren und schlug sie im Januar 1675 bei Trk heim. Der Groe Kurfürst mute sich von den Kaiserlichen trennen, um die Schweden aus seinem Staate zu verjagen (vgl. 27); Turenne drang der den Rhein vor, fiel aber im Juli 1675 bei Sasbach (unweit Achern). Dagegen siegte 1676 die franzsische Flotte an der Kste von Sizilien, dessen Abfall von Spanien die Franzosen untersttzten, der den holln-dischen Admiral de Rnyter, der in der Schlacht fiel. Karl Il wurde vom Parlament zum Frieden gentigt, nachdem die englische Flotte nn-glcklich gefochten hatte, und vermhlte seine Nichte Maria mit Wilhelm von Dramen. Die letzten Kriegsjahre brachten dem Elsa noch viel Jammer und Elend; so wurde Hagenau damals grtenteils zerstrt, die alte Hohen-stanfenpfalz daselbst niedergerissen. Auch Straburg wurde wiederholt bedroht und sogar in Kmpfe verwickelt; doch blieb die Stadt zunchst noch beim Reiche.

5. Von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 140

1879 - Leipzig : Teubner
140 Krieg in Spanien 1704—10. in dem ganzen Kriege. Von Morgens 8 bis gegen 3 Uhr Nachmittags rangen die 110,000 Franzosen unter Villars gegen den 120,000 M. starken Feind in entsetzlichem Gemetzel, bis sie zuletzt, nachdem Villars verwundet worden war, sich aus dem Kampfe zurückzogen. Im Ganzen waren 33,000 M. gefallen, aber die Sieger hatten 3000 M. mehr Verlust als die Besiegten. Ludwig Xiv. befand sich in der größten Noth, zumal da jetzt auch in Spanien die französische Sache eine unglückliche Wendung nahm. Dort hatte der Krieg erst im I. 1704 seinen Ansang genommen, nachdem der Erzherzog Karl aus einer englisch-holländischen Flotte an der Küste von Portugal, daß sich den Engländern anschloß, gelandet war. Im I. 1705 nahmen die Engländer durch Ueberrmnpelung die Felsenfestung Gibraltar. Im nächsten Jahre erklärten sich die Catalonier, stets in feindlicher Spannung mit den Castilianern, im Verein mit Valencia, Aragonien und Navarra, also die Landschaften im Gebiete des Ebro, für den König Karl Iii., und nun entstand in Spanien ein gräuelvoller Bürgerkrieg, in welchem bald die eine Partei bald die andere die Oberhand hatte. Madrid war bald in der Hand des einen, bald in der des andern Königs. Im I. 1710 stand die Sache des Königs Philipp V. so schlecht, daß alle Hoffnung verloren schien; fein Großvater aber, der König Ludwig Xiv., fühlte sich nach der Schlacht bei Malplaquet außer Stande, ihm Unterstützung zu schicken. Er drang daher in feinen Enkel, die Königskrone von Spanien auszugeben, und da dieser sich weigerte, so versprach er in den Friedensunterhandlungen mit den Verbündeten, bedeutende Hiilssgelder zur Vertreibung seines Enkels zahlen zu wollen. Der stolze, übermüthige König von Frankreich konnte tiefer nicht gedemüthigt werden. Aber plötzlich traten Ereignisse ein, welche ihn aus feiner verzweifelten Lage retteten. In Spanien stellte der dorthin geschickte Vendome das französische Kriegsglück wieder her, so daß Karl auf einen kleinen Küstenstrich von Katalonien beschränkt war. Ein

6. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 313

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
3. Die Kriege am Rhein und in Italien. Polens Ende. 313 Im August 1792 überschritt der preußische Oberfeldherr Ferdinand von Braunschweig (ein Neffe des Siegers von Crefeld und Minden) die Grenze, nachdem er ein drohendes Manifest (Kundgebung) vorausgeschickt, in welchem er erklärte, Paris der Erde gleich machen zu wollen, wenn die Franzosen nicht zum Gehorsam zurückkehren würden. Aber dieses' Manifest hatte eine der erwarteten ganz entgegengesetzte Wirkung. Statt zu erschrecken, wurden die Franzosen zur höchsten Erbitterung gereizt. Ganz Frankreich verwandelte sich in ein großes Kriegslager, und in kurzer Zeit standen Hunderttausende unter den Waffen. — Die Preußen waren nach der Einnahme von Longwy und Verdun in die Eham =179-2 pagne eingerückt. Bei Valmy stellte sich ihnen das französische Heer unter Dnmonriez und Kell er mann in den Weg. Ein lebhafter Geschützkampf entspann sich. Aber obgleich die Gegner keine Vortheile errangen, fand sich Ferdinand von Braunschweig doch bewogen, den Rückzug auzutreteu, der allerdings bei der schlechten Witterung, der mangelhaften Verpflegung in dem öden Landstriche und den in Folge dessen ausgebrocheueu Seuchen einigermaßen gerechtfertigt erscheint. So kläglich endete ein Feldzug, deu man beim Beginn als einen bloßen „militärischen Spaziergang" bezeichnet hatte! Die Franzosen folgten den Zurückweichenden, und während Dumouriez in die Niederlande einrückte und die Oestreich er bei Jemappes besiegte, eroberte Custiue im raschen Anlauf Mainz, das sich bereitwillig in den Strudel der Revolution hineinziehen ließ. Empört über die Ermordung Ludwigs Xvi. traten zu Anfang des folgenden Jahres die meisten europäischen Staaten, England, Spanien, Portugal, Italien, Holland, Oestreich und Preußen, zu der ersten Koalition (Vereinigung) gegeni793 Frankreich zusammen. Anfänglich waren auch die Verbündeten glücklich; die Oestreicher siegten in der Schlacht bei Neerwinden (in den Niederlanden), die Preußen gewannen Mainz zurück, und eine englisch-spanische Flotte eroberte Toulon. Aber immer neue Schaareu von Republikanern strömten nach dem Kriegs^ schauplatze und zogen unter begeisterten Schlachtgesängen („Marseillaise") in den Kampf; und ihr kühner Todesmuth zwang das Glück, sich wieder auf ihre Seite zu wenden. Pichegrn schlug die Oestreicher bei Tournay, Jourdau bei Fleurus, und diepreußeni794 mußten sich trotz zweier Siege bei Kaiserslautern über den Rhein zurückziehen. Hierauf rückte Pichegru in Holland ein, vertrieb den Erbstatthalter und verwandelte das Land in eine „batavische Republik." Mißmuthig über die geringeu Erfolge verließ Preußen die gemeinsame Sache und schloß am 5. April 1795 deu Frieden [1795 3u Basel, in welchem es den Franzosen das linke Rheinufer preisgab. Für das, was Preußen im Westen verlor, wurde es im Osten

7. Neueste Geschichte seit 1815 bis zur Gegenwart - S. 189

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 189 -112. Deutschlands gerechte Sache. Quelle: Reichstagsrede des Reichskanzlers von Bethmann Hollweg am 4. August 1914. Fundort: Kriegidepeschen. Bd. 1. S. 2124. Ein gewaltiges Schicksal bricht der Europa herein. Da wir fr unser Deutsches Reich das Ansehen in-der Welt erkmpften, haben wir 44 Jahre lang in Frieden gelebt und den Frieden Europas beschirmt. In friedlicher Arbeit sind wir stark und mchtig geworden und darum beneidet. Mit zher Geduld haben wir es ertragen, wie unter dem Vorwande, da Deutschland kriegslstern sei, in Ost und West Feindschaften genhrt und Fefseln gegen uns geschmiedet wurden. Der Wind, der da gest wurde, geht jetzt als Sturm auf. Wir wollten in friedlicher Arbeit weiterleben, und wie ein unausgesprochenes Gelbde ging es vom Kaiser bis zum jngsten Soldaten: Nur zur Verteidigung einer gerechten Sache soll unser Schwert aus der Scheide fliegen." Der Tag, da wir es ziehen mssen, ist erschienen, gegen unseren Willen, gegen unser redliches Bemhen. Rußland hat die Brandfackel an das Haus gelegt. Wir stehen in einem gezwungenen Kriege mit Rußland und Frankreich. Meine Herren! Eine Reihe von Schriftstcken, zusammengestellt in dem Drange der sich berstrzenden Ereignisse, ist Ihnen zu-gegangen1). Lassen Sie mich die Tatsachen herausheben, die unsere Haltung kenn-zeichnen. Vom ersten Augenblick des sterreichischen Konflikts an strebten wir, wirkten wir dahin, da dieser Handel auf sterreich-Ungarn und Serbien be-schrnkt bleiben msse. Alle Kabinette, insonderheit auch Englands, vertreten den-selben Standpunkt; nur Rußland erklrt, da es bei der Austragung dieses Konfliktes mitreden msse. Damit erhebt die Gefahr europischer Verwicklungen ihr drohendes Haupt. Sobald die ersten bestimmten Nachrichten der militrische Rstungen in Rußland zu uns dringen, lassen wir in Petersburg freundschaftlich, aber nachdrcklich erklären, da kriegerische Manahmen und militrische Vor-bereitungen gegen uns selbst uns zu Gegenmaregeln zwingen wrden. Mobil-machung aber sei nahe dem Kriege. Rußland beteuert uns in freundlicher Weise, da es keine militrischen Vorbereitungen gegen uns treffe. Inzwischen sucht England zwischen Wien und Petersburg zu vermitteln, wobei es von uns warm untersttzt wird. Am 28. Juli bittet der Kaiser telegraphisch den Zaren, er mge bedenken, da sterreich-Ungarn das Recht und die Pflicht habe, sich gegen die groserbischen Umtriebe zu wehren, die seine Existenz zu unterhhlen drohten! Der Kaiser weist den Zaren auf die solidarischen monarchischen Interessen gegen-ber der Freveltat von Serajewo hin. Er bittet ihn, ihn persnlich zu untersttzen, um den Gegensatz zwischen Wien und Petersburg auszugleichen. Ungefhr zu derselben Stunde, als dies Telegramm empfangen wurde, bittet der Zar seiner-feits den Kaiser um seine Hilfe, er mge doch in Wien zur Migung raten. Der Kaiser bernimmt die Vermittlerrolle; aber kaum ist die von ihm angeordnete Aktion im Gange, so mobilisiert Rußland alle seine Streitkrfte gegen Osterreich-Ungarn. Osterreich-Ungarn selbst hatte aber nur seine Armeekorps, die unmittel-bar gegen Serbien gerichtet waren, mobilisiert und im Norden nur zwei Armeekorps und fern von der russischen Grenze. Der Kaiser weist sofort den Zaren x) Das Weibuch (vgl. S. 183. Anm. 1).

8. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 101

1899 - Wiesbaden : Behrend
— 101 — außerdem noch iit große Geldverlegenheit geriet, schloß er voll Mißmut mit Frankreich den Frieden zu Basel (5. April 1795), in welchem die preußischen Besitzungen eint linken Rheinnser den Franzosen vorläufig überlassen werden mußten. Beim allgemeinen Friedensschlüsse sollte er dafür auf dem rechten Ufer entschädigt werden. Auch wurde eine Grenzlinie festgesetzt, welche das unter Preußens Schutz stehende Gebiet von Norddeutschlaud bezeichnete; über diese Linie hinaus durften die Frauzofeu nicht vordringen. Damit war der erste Schritt geschehen, Preußen von seiner hohen Machtstellung herabsinken zu lassen. „Dieser Friede", sagt ein Geschichtsschreiber, „ist durch zwei Jahrzehnte der Entehrung und der Not, durch beispiellose Opfer und Kämpfe gebüßt worden." Erwerbungen.' Unter der Regierung Friedrich Wilhelms Ii. wnchs das Land um uahezu 2000 Quadratmeilen. Weil in Polen fortwährend Hader und Zwistigkeiten herrschten, kam es in den Jahren 1793 und 1795 zur zweiten und dritten Teilung Polens. Eine Partei des polnischen Adels hatte ein russisches Heer ius Land gerufen. Die andere Partei nahm unter Anführung des edlen Polenhelden Koszinsko gegen die Russen einen Kampf auf Leben und Tod auf. Wiederholt erlitten die Polen trotz tapferster Gegenwehr vollständige Niederlagen. Bei Praga, einer Vorstadt von Warschau, sank Kosziusko mit dem Ausrufe: „Finis Poloniae“ (Polens Ende) schwer verwundet vom Pferde und fiel den Feinden in die Hände. Polens Schicksal war entschieden; es wurde gänzlich ausgelost. Preußen erhielt Danzig nebst Thoru, einen Teil der heutigen Provinz Posen und andere Gebiete Polens, welche schon nach wenigen Jahren an Rußland fielen. *) Die Einwohnerzahl Preußens stieg dadurch um mehr als 2 Millionen.2) Lebensende Friedrich Wilhelms Ii. Der glänzende Hofhalt und die kostspieligen Feldzüge hatten nicht nur den Schatz Friedrichs des Großen aufgezehrt, sondern auch fast 150 Millionen Mark Schulden geschaffen, so daß der König noch knrz vor seinem Tode genötigt war, den verhaßten Alleinhandel des Staates mit Tabak wieder einzuführen. Diese Schuldenlast, der übermäßige Zuwachs an fremdem Land und die schlaffe Regierung, die sogar die stärkste Stütze des Staates, das Heer, vernachlässigte, ließen die Zeiten tiefster Erniedrigung Preußens unaufhaltsam herankommen. Infolge der Feldzüge war die Gesundheit Friedrich Wilhelms schwer erschüttert. Auch die Mißerfolge in seiner Regierungsthätigkeit beugten ihn, da er selbst sühlte, daß der Staat Friedrichs des Großen an Macht und Ansehen nachgelassen hatte. Im Sommer 1796 stellten ') Außer Danzig und Thorn fielen 1793 an Prenßen das frühere Großpolen unter dem Namen Südpreußen (der größte Teil der heutigen Provinz Posen); 1795 erhielt Preußen einen Landesstrich von der mittleren Weichsel bis zum Niemen, der wegen seiner Lage Neu-Ostpreußen genannt wurde und auch die Stadt Warschau umfaßte. Beide Erwerbungen betrugen zusammen 1700 Quadratmeilen. 2) Durch das Anssterben der brandenburgischen Markgrafen von Ansbach-Bayreuth erbte Preußen 1792 außerdem die „Fürstentümer Ansbach und Bayreuth in der Größe von lfio Quadratmeilen. Diese Übernahme gab auch Veranlassung, daß der vorn früheren Markgrafen von Ansbach gestiftete rote Adlerorden erneuert und zum 2. Ritterorden des preußischen Staates erhoben wurde.

9. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 108

1835 - Stendal : Franzen und Große
108 Cook, wurde»» viele Entdeckungen in her Sädsce ge- wacht. Die Colonien in Amerika erreichten einen Grad von Cultur, »vodurch sie den gebildeten Völkern Euro- pas ganz ähnlich wurden. 174. Abfall der norda »nerikanischen Colonie n. Aber eben diese höher gestiegene Bildung und Macht veranlaßte die englischen Colonien von Nord- amerika zun» Widerspruch gegen die Regierung und das englische Parlament, als cs ihnen billige Abgaben zu- muthete. Man fand unangemessen, von den» britischen Parlamente besteuert zu werden, ohne selbst Deputixte zum Parlamente senden zu dürfen. Die anfängliche Mäßigung der Regierung machte dreister, zu Boston widersetzte n»an sich gewaltsam der Einfuhr des besteuer- ten Thces (21. Dec. 1773). Da bestrafte die Ne- gierung die aussätzige Provinz. Aber diese fand Hülfe bei den übrigen, und 13 Colonien vereinigten sich 1775, und erklärten (4. Juli 1776) ihre Unabhängigkeit von England. Ein heftiger Seekrieg, an »velchem auch Frankreich, Spanien und Holland gegen England Theil nahmen, und ein vergeblicher Kampf in Amerika selbst, um die abgefallenen Colonien »nieder zum Gehorsarn zu bringen, in welchem Washington als Befreier glänzt, endigte 1783 durch den Friedensschluß zu Ver- sailles rnit der Anerkennung der llnabhängigkcit der vereinigten Staaten von Nordamerika. 175. Rußlands Vergrößerung unter Katharina Ii. In Rußland hatte Peters des Großen Thron, in Folge seiner eigenen Bestiinn»ung (s. oben S. 16.), häu- fige und gewaltsame Wechsel erfahren. Auch Katha- rina Ii., Gemahlin» Peters Iii., hatte sich durch eine Revolution auf denselben erhoben, wußte aber, gleich

10. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 750

1858 - Weimar : Böhlau
750 Schlacht bet Trafalgar. Krieg Preu- ßens mit England und Schweden. Er drang sogleich auf bestimmte Erklärungen und führte, ohne auf die Unterhandlungen Oestreichs einzugehen, am 25. und 26. September eine starke Armee über den Rhein. Die östreichische Hauptarmee von 120,000 Mann unter dem Erzherzoge Karl stand in Italien; zur Vertheidi- gung des südlichen Deutschland war das schwächere Heer von 80,000 Mann unter Mack bestimmt. Dieser nahm eine Stellung zwischen Ulm und Memmingen und erwartete den Feind von Westen her; sah sich aber plötzlich von Nordosten her bedroht. Napoleon hatte Baden, Wür- temberg und Baiern in seine Bundesgenostenschast gezwungen und ließ ein Armeecorps von 100,000 Mann durch die preußischen Fürsten- thümec in Franken seinen Weg nach der Donau nehmen. So sah sich Mack schon am 5. Oktober umgangen und suchte mit der Hauptarmee Zuflucht in den Mauern von Ulm. Vergebens drangen die Generale, namentlich der Erzherzog Ferdinand und der Fürst Schwarzen- berg, in den Oberfeldherrn, die Armee durch einen raschen Ausmarsch dem sonst unvermeidlichen Unglück der völligen Einschließung zu entzie- hen. Der Erzherzog Ferdinand erklärte, daß er, um der Gefangenschaft zu entgehen, versuchen werde, sich mit der Reiterei durchzuschlagen. Er brach mit Schwarzenberg auf und gelangte, freilich nur mit den Trüm- mern seiner tapfern Schaar, nach Böhmen. Der in Ulm eingeschlossene Mack unterzeichnete eine Capitulation und übergab am 20. Oktober 1805 seine ganze Armee von 25,000 Mann als kriegsgefangen. Die Reste der östreichischen Armee konnten den Siegeslauf Napo- leons nicht hemmen und suchten das russische Heer zu erreichen. Dieses war unter Kutusow bis Braunau am Inn vorgerückt und zog sich jetzt nach Mähren zurück. Die Franzosen rückten in Wien ein und folg, ten dann den Verbündeten nach Mähren. Bei dem Dorfe Austerlitz kam es am 2. December 1805, am ersten Jahrestag von Napoleons Kaiserkrönung, zur Schlacht. Drei Kaiser waren gegenwärtig, Franz Ii. und Alexander I., für welche Kutusow die Reihen ordnete, und Napo- leon, welcher den Sieg gewann. Der Kaiser Franz begab sich persön- lich in das Lager Napoleons und erlangte unter harten Bedingungen einen Waffenstillstand. Die Russen kehrten in ihre Heimath zurück. Preußen, welches bereits im Begriff gewesen war, an dem Kriege Theil zu nehmen, mußte das Bündniß mit Napoleon erneuern; es mußte Neufchatel und Cleve an den französischen Kaiser, Ansbach an Baiern abtreten und erhielt dagegen die hannöverschen Länder, die Napoleon nach dem Rechte der Eroberung als sein Eigenthum betrach- tete. Zwischen Napoleon und Franz Ii. wurde am 26. December 1805 der Friede zu Preßburg unterzeichnet. Oestreich verlor 1200quadrat- meilen, die venetianischen Besitzungen, die Grafschaft Tyrol, die Fürsten- thümer Brixen und Trident und seine schwäbischen Besitzungen. Auch mußte der deutsche Kaiser den Königstitel, den die Kurfürsten von Baiern und Würtemberg annehmen würden, anerkennen. Die Engländer fanden wegen der Unfälle der dritten Koali- tion einen Trost in dem großen Seesiege, welchen Nelson am 21. Oktober 1805 beim Cap Trafalgar zwischen Cadiz und der Meer- enge von Gibraltar über die vereinigte französisch-spanische Flotte erfocht. Der Sieg war theuer erkauft mit dem Leben des Admirals Nelson.
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